Chronik der Eigenheimervereinigung Günterleben

 

Die Eigenheimervereinigung Güntersleben ist dem Bayerischen Siedler- und Eigenheimerbund e.V., München, mit seinen über das Land Bayern verteilten fast 500 Ortsvereinigungen angeschlossen.

 

Unter dem Vorsitz des Landesvorstandsmitglieds und 1. Vorsitzenden des Siedler und Eigenheimervereins Veitshöchheim, Herrn Josef Grieb, fand am 15. März 1963 im Gasthaus Engel in Güntersleben eine Versammlung statt, in der auf die Vorteile und Notwendigkeit einer Vereinsgründung hingewiesen wurde. Noch in dieser Versammlung erklärten sich kurz entschlossen 11 tatkräftige Männer, die vorausschauend erkannten, wie sinnvoll der Aufbau einer Eigenheimervereinigung ist, zur Mitarbeit bereit und gründeten somit die Eigenheimervereinigung Güntersleben. Damit war der Grundstein für das weitere Vereinsleben gelegt. Für die gegründete Eigenheimervereinigung Güntersleben übernahm der Siedler- und Eigenheimerverein Veitshöchheim die Patenschaft.

 

Unser Dank und unsere Anerkennung gebühren daher diesen Gründungsmitgliedern:

 

Anton Eberth
Karl Steigerwald
Walter Amend
Martin Bedel
Fridolin Emmerling
Remigius Geißler
Manfred Issing
Max Kraß
Richard Lutz
Hans Prust
Michael Weißenberger

 

Von den Gründungsmitgliedern wurde Anton Eberth zum 1. Vorsitzenden der Eigenheimervereinigung Güntersleben gewählt, die ursprünglich Siedler- und Eigenheimerverein hieß. Daß sich aber die Vorstandschaft unter der Leitung des 1. Vorsitzenden Anton Eberth mit der Gründung allein nicht begnügte, zeigt sich auch im Bemühen, den Verein weiter auszubauen. So konnte unter anderem die Mitgliederzahl bis zum 20. Dezember 1968 auf 44 Personen angehoben werden.

 

In der an diesem Tag stattfindenden Generalversammlung ergab sich eine Änderung in der Vereinsführung. Es trat der Gründungsvorstand Anton Eberth, der sich durch unermüdlichen Einsatz für die Eigenheimervereinigung Güntersleben hervorragende Verdienste erworben hatte, aus Zeitmangel von seinem Posten zurück. Von den anwesenden Mitgliedern wurde dann Oswin Schäffler zum 1. Vorsitzenden gewählt, der bis zum 28. April 1972 die Geschicke des Vereins leitete.

 

Am 28. April 1972 wurde Ernst Hercher von den Mitgliedern zum 1. Vorsitzenden berufen. Als er dann 1976 ein eigenes Geschäft eröffnete und beruflich sehr gefordert war, kandidierte er nicht mehr für das Amt des 1. Vorsitzenden. Unter seinem Vorsitz hatte der Verein neuen Aufschwung erlebt und war letztendlich auf 162 Mitglieder angewachsen.

 

Noch bevor Ernst Hercher sein Amt niederlegte, machte er sich auf die Suche nach einem ihm geeignet erscheinenden Nachfolger. Sein Wunschkandidat war Ernst Oehrlein, der bereits seit 1974 im Beirat mitwirkte. Schließlich gab Ernst Ohrlein dem hartnäckigen Drängen Herchers nach mit der Erklärung, für zwei Jahre den Verein zu leiten. In der Generalversammlung am 24. September 1976 wurde Ernst Oehrlein zum 1. Vorsitzenden gewählt und hatte dieses Amt wesentlich länger als 2 Jahre inne.

 

25 Jahre nach Gründung der Eigenheimervereinigung Güntersleben konnte man auf die stolze Mitgliederzahl von 455 verweisen, wobei erfreulicherweise alle Berufsstände vertreten sind.

 

Aller Anfang ist schwer


In den Anfangsjahren trat die Eigenheimervereinigung nach außen hin noch nicht so sehr in Erscheinung. Vielmehr galt es zunächst den noch relativ kleinen und unscheinbaren Verein durch gezielte Werbung neuer Mitglieder und durch informative Vorträge und Versammlungen behutsam auf- und auszubauen. Auch begann man Gartenbegehungen und Besichtigungen von Obstbaum- und Rosenschulen zu organisieren.

 

Vom Kappenabend zur Faschingsssitzung


Doch dachte man nicht nur an das Arbeiten, sondern auch an das Vergnügen. So trafen sich die Eigenheimer im Fasching 1967 erstmals zu einem Kappenabend im Saal des Gasthauses Schönbrunn. 6 Jahre später mußte man in die Turnhalle des TSV ausweichen, weil die Besucherzahl in den vorangegangenen Jahren ständig gestiegen war. Es war fast zu erwarten, aber die Halle war ausverkauft. Spätestens jetzt sprengte das von den Aktiven gebotene Programm den Rahmen eines Kappenabends, so daß wir den 13. Dezember 1973 als die Geburtsstunde unserer Eigenheimer-Faschingssitzungen ansehen.

 

Im Jahre 1976 und 1977 konnten die Eigenheimer wegen des regen Zuspruchs je 2 Faschingssitzungen abhalten. Seit 1978 und dem Umbau der Mehrzweckhalle fanden die Faschingssitzungen regelmäßig in der Festhalle statt. Weil die Vorbereitung und Durchführung einer Faschingssitzung sehr viel Zeit und Geld erfordert, einigten sich die Kolpingsfamilie und die Eigenheimer ab 1981 abwechselnd jährlich die Faschingssitzung zu veranstalten. Über diese Regelung freuen sich vor allem die Organisatoren, wohingegen viele Aktive lieber alljährlich auftreten möchten. 1988 boten die Eigenheimer Ihren Anhängern 2 Faschingssitzungen in der Festhalle an, die beide auch erfreulicherweise sehr gut besucht waren.

 

Besonders stolz sind die Verantwortlichen, daß das gesamte Programm bei den Faschingssitzungen ausschließlich von Akteuren aus den eigenen Reihen der Eigenheimer bestritten wurde und dabei wirkten rund 100 Aktive mit als Büttenredner, in der Tanzgarde, in der Damengarde, im Männerballett, im Eigenheimertrio, im Männerchor....

 

Faschingsumzug und Kehraus


Mehrere Jahre gab es in Güntersleben keinen Faschingsumzug mehr. 1974 war es für uns daher selbstverständlich, daß wir beim 1. Faschingszug nach dieser "Durststrecke" mitwirkten. Seitdem sind wir jedes Jahr mit mindestens einer großen Gruppe dabei. Zur Tradition gehörte auch, daß die Eigenheimer am Faschingsdienstag nach dem Umzug in der Festhalle den Kehraus mit Tanz und Unterhaltung ausrichteten. Zum Schluß wurde dort alljährlich gegen Mitternacht der Fasching begraben.

 

Maitanz - Krönung der Eigenheimer-Maikönigin


Zu neuem Leben hatten die Eigenheimer den Maitanz wieder erweckt. Bereits seit 1978 veranstalteten wir jährlich einen Maitanz, bzw. einen Tanz in den Mai. Die Wiedereinführung dieses Tanzvergnügens war damals nicht ganz leicht, denn anfangs wollten die Besucher nicht so recht aus ihrem "Winterschlaf". Doch bald war der Bann gebrochen. Mit einer Neuerung gelang es im Jahre 1981 unseren Maitanz noch etwas attraktiver zu gestalten. Erstmals wurde in einem spannenden aber nicht zu ernsten Wettbewerb eine Maikönigin ermittelt.

 

Wir bauen ein Häuschen


Durch die zahlreichen Faschingssitzungen und sonstigen großen Feste mußten immer mehr Kostüme, Bühnen- und Faschingswagenaufbauten, Requisiten, Gläser und anderer Krimskrams aufbewahrt werden. Viel Platz erforderten natürlich auch die vereinseigenen Geräte.

 

Jahrelang waren diese Dinge in Wohnungen, Garagen und Scheunen bei gutmütigen und duldsamen Eigenheimern aufbewahrt worden. Schließlich traten wir im Jahr 1978 an die Gemeinde Güntersleben mit der Bitte heran, ob es nicht möglich wäre uns für o. g. Utensilien einen geeigneten Raum zur Verfügung zu stellen. Sowohl der 1. Bürgermeister Herr Alfons Müller wie auch dessen Stellvertreter Herr Erwin Wahler versuchten einen geeigneten gemeindeeigenen Raum ausfindig zu machen.

 

Im Jahre 1981 stellte die Gemeinde uns einen Platz zwischen Tennishalle und Sportgelände zur Verfügung. Auf diesem Platz durften wir eine Gerätehalle errichten. Erfreulich ist hierzu der einstimmige Beschluß des Gemeinderats.

 

In über 1.400 Arbeitsstunden bauten in der Zeit vom 15. Juli 1981 bis Januar 1982 freiwillige Helfer der Eigenheimervereinigung ihre Gerätehalle, auf die wir heute noch stolz sind. Die Mühe hat sich gelohnt, auch wenn die Halle mittlerweile schon wieder zu klein ist und schon wieder viele Dinge bei Mitgliedern untergestellt werden müssen.

 

Mit Beschluß vom 11. Juli 1982 hat der Gemeinderat Güntersleben bei der Eigenheimervereinigung in einem Nutzungsvertrag die Gerätehalle für 60 Jahre zur kostenlosen Nutzung überlassen.

 

Das Grillfest der Eigenheimer am 26.07.1982 war gegenüber den sonst jährlich stattfindenden Grillfesten für uns von besonderer Bedeutung. Denn an diesem Tag überreichte der 1. Bürgermeister Herr Alfons Müller die Urkunde und den Nutzungsvertrag für die vereinseigene Gerätehalle an den 1. Vorsitzenden der Eigenheimervereinigung  Ernst Oehrlein.

 

Wir haben uns eine Fahne gekauft


In der gemeinsamen Sitzung von Vorstandschaft und Beirat der Eigenheimervereinigung vom 21. Mai 1982 ging der langgehegte Wunsch von Heinrich Scheller (Beirat und Vergnügungsausschußvorsitzender) endlich in Erfüllung. Die Sitzung beschloß eine Vereinsfahne anzuschaffen. Am Sonntag des Maternusfestes, am 12. September 1982, wurde von Pfarrer Dr. Schenk nach dem Festgottesdienst auf dem Kirchplatz die Vereinsfahne feierlich gesegnet. Die Zahl der Anwesenden war so groß, daß sie auf dem Kirchplatz kaum alle Platz finden konnten.

 

Eigenheimer-Fußballer - Hobbykicker


Sehr lustig ging es am Maternusfest 1973 auf dem Fußballplatz zu, denn erstmals fand ein Pokalturnier der örtlichen nicht aktiv fußballspielenden Vereine  statt. Im Vordergrund der Spiele stand noch die reine Freude an der Unterhaltung Die meisten betrachteten diese Spiele als Gaudi und Mordsspaß, wobei die erreichte Plazierung eine ganz untergeordnete Rolle spielte.

 

Diese Einstellung änderte sich jedoch bald bei vielen Mannschaften und so wurde vor den Spielen immer eifriger trainiert, was positiv und für die Gesundheit der Spieler vorteilhaft war. Leider wurden die Spiele immer verbissener und kampfbetonter geführt. Bei manchen Mannschaften steht jetzt nicht mehr die Freude und der olympische Gedanke im Vordergrund sondern einziges Ziel ist eine möglichst gute Plazierung zu erreichen, wobei sicherlich ein gewisser gesunder Ehrgeiz zu begrüßen ist.

 

Trotz dieser Entwicklung gibt es - und dies sei besonders hervorgehoben - auch noch Mannschaften, die dieses Turnier - das von der Idee her an sich gut ist - noch in seiner ursprünglichen Bedeutung sehen und sich bewegen, amüsieren und einfach Spaß erleben und vermitteln wollen. Hoffentlich setzt sich diese Haltung wieder bei immer mehr Vereinen durch.

 

Die jetzige Vorstandschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die Interessen der Eigenheimervereinigung Güntersleben auch weiterhin tatkräftig zu vertreten.